![]() Die Tentakelvilla - www.tentakelvilla.deDie Tentakelvilla-WeihnachtsgeschichteMarcus Bäumer nach Charles Dickens, Graphiken von Wiebke "Carla" Scholz Teil 1: Marleys GeistMarley war tot, damit wollen wir anfangen. Der alte Großvater von Elaine Marley war so tot wie Ted, die Mumie oder Mercedes Colomar. Der Schein über seine Beerdigung wurde von dem Geistlichen, dem Küster, dem Leichenbestatter und den vornehmsten Leidtragenden unterschrieben. ![]() Auch Ebenezer Scrooge unterschrieb ihn. Sein Name wurde auf der Börse respektiert, wo er ihn nur hinschrieb. Natürlich wusste Scrooge vom Tod des alten Marley, er war sein einziger Testamentsvollstrecker, sein einziger Verwalter, sein einziger Erbe, sein einziger Freund und sein einziger Leidtragender. Marley und Scrooge waren sozusagen gute Freunde. Aber Scrooge erschien nicht mal zur Beerdigung, er hatte schließlich bessere Dinge zu tun. Die Arbeit war wichtig. Scrooge und Marley leiteten eine Firma, und nichtmal den Namen Marleys über dem Haus der Firma ließ Scrooge entfernen, schließlich würde jemand, der das Schild entfernt dafür kostbares Geld verlangen. So ließ man das Schild lieber hängen. Scrooge war ein alter Blutsauger, niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben. Scrooge war reich, aber geiziger als Onkel Dagobert, er würde nichtmal einen Penny für einen Bettler abgeben. Er war ein knallharter Geschäftsmann. Bevor er sich eine Dose Grog am Automaten holen würde, würde er lieber die komplette Firma aufkaufen, um durch den Grog Gewinn zu machen und ihn selber kostenlos bekommen zu können.
So ging der Streit weiter, Elaine spendete sogar etwas Geld für zwei spendensammelnde Besucher im Hause Scrooge, woraufhin der Alte Elaine für verrückt erklärte. Was gibt es schon für einen Grund, sein Geld so sinnlos zum Fenster hinaus zu werfen? Einige Zeit später verließ Elaine das Hause und machte sich auf den Heimweg, wo die Familie, ein trotteliger Ehemann und ein kleiner Affe namens Timmy wartete. "Liebe? Was ist das schon? Zeitverwendung!", dachte sich Scrooge und ließ seine Tentakel aus dem Haus, um schlafen zu gehen. Sie hatten noch vereinbart, am nächsten Morgen, dem 25. Dezember erst um 12 zur Arbeit erscheinen zu müssen.
Marley schlotterte "W-w-wer bist du?". "Als ich noch lebte, war in dein Kompagnon, H.T. Marley!" Marley trug eine schwere Kette, die er hinter sich herziehen musste. "Ich bin jetzt seit 4,2 Jahren tot. Sieh dir an, was ich seitdem ertragen muss! Das ist die Kette, die ich mir während meines Lebens geschmiedet habe!". "A-aber warum?" fragte Scrooge schlotternt. "Du wirst es erfahren. Drei Geister! Drei Geister werden dich in dieser Nacht besuchen, innerhalb von 6 Stunden! Denke darüber nach was sie dir zu sagen haben! Buahahaha!". Nach diesem Satz war Marley verschwunden, einfach so. Er ging nicht aus der Tür, er verschwand einfach. Scrooge hatte Angst, aber er versuchte sich klarzumachen, dass das eben nur ein Traum war. So schlief er wieder ein. [zurück] - [weiter] |